Neubau einer Wohnanlage mit Gewerbeeinheiten und Tiefgarage
Auf einem ehemaligen Gewerbegebiet an der S-Bahnstation “Völklinger Strasse” entsteht das neue Quartier Bilker Westend am südlichen Stadteingang von Düsseldorf. Im Rahmen der Planung wurde ein neues Stadtquartier mit Mehrfamilienhäusern und umgebenden Freianlagen entwickelt. Ein 17-stöckiges Bürogebäude ergänzt das Gebäudeensemble auf der Nordwestseite des Grundstücks neben der Schnittstelle Rheinufertunnel und S-Bahnhaltestelle. Im Osten des Gebiets zur Volmerswerther Straße wird eine dreizügige Kindertagesstätte mit umgebenden Freiflächen entstehen.
Konzept und Formensprache
Die Formgebung für Pflanzflächen, Oberflächengestaltung und Linienführung ist polygonal und orientiert sich an der Geradlinigkeit des Gebäudeensembles. Die geometrische Formensprache spiegelt sich in den Formen der verschiedenen Vegetationsflächen wider. Verstärkt wird dieses Bild durch terrassenartige Ausbildung der Pflanzflächen im Innenhof.
Die befestigten Flächen bilden zum hohen Grünanteil im Quartier hinsichtlich der Materialität den mineralischen Gegenpol. Farblich abgesetzte Flächen um Gebäude, Pflanzflächen, Stellplätze und Aufenthaltsflächen gliedern die Fläche, erzeugen eine durchgehende Gestaltsprache für das Quartier und bilden gleichzeitig ein subtiles Orientierungssystem. Auch auf den Dachflächen zwischen den Gebäuden wird diese Thematik fortgeführt.
Erschließung
Die Erschließung des neuen Quartiers erfolgt über eine Zufahrt von der Völklinger Straße sowie einen Stich von der Volmerswerther Straße und erlaubt damit zukünftig eine fuß- und fahrradläufige Durchwegung.
Die Adressbildung des Quartiers erfolgt über die Zufahrt von der Völklinger. Von dort werden die Wohneinheiten, das Bürogebäude und die Zufahrt zur Tiefgarage erschlossen. Eine weitere Zufahrt zur Tiefgarage erfolgt über die Volmerswerther Straße, die auch zur Andienung der Kita genutzt wird.
Die erforderlichen PKW-Stellplätze werden im Wesentlichen in der Tiefgarage nachgewiesen. Im Außenraum werden 28 Besucherparkplätze sowie drei Stellplätze für die Kindertagesstätte untergebracht. Das Brandschutzkonzept sieht eine vollständige Durchfahrt des Quartiers vor, um die notwendigen Feuerwehraufstellflächen erreichen zu können. Lediglich die Nordseiten der BT A, B und E sind davon ausgenommen.
Das Entsorgungskonzept sieht zwei temporäre Aufstellflächen für Müllcontainer des Hochhauses vor. Eine dritte Fläche wird leidglich im Bedarfsfall beansprucht. Die Müllentsorgung erfolgt ansonsten aus den in den Gebäuden befindlichen Müllräumen.
Quartiersplatz
Der Quartiersplatz bildet den wesentlichen öffentlich nutzbaren Aufenthaltsort des Quartiers. Der Raum zwischen den Pflanzinseln öffnet sich hier. Gestaltung und Nutzung werden durch ein großzügiges Holzpodest mit Integration eines Gehölzes sowie ein Wasserspiel bestimmt.
Aktivitätsraum „Fuge“
Der Bereich zwischen Bahndamm und den nördlichen Baukörpern vereint verschiedene Funktionen. Er dient als Durchgangs- und Vernetzungsraum, Aktivitätsraum, Aufenthaltsort und Treffpunkt. Die geometrischen Formen des Gestaltungskonzeptes für das Gesamtquartier werden hier mit einer weiteren Schicht überlagert. Diese kennzeichnen die unterschiedlichen Bereiche. Als verbindendes Thema kommen räumlich wirksame Farbakzente hinzu.
Aufgehende Elemente wie Fahrradparken, Sitzelemente, Sport- und Spielangebote oder technische Einbauten wie Lüftungstürme entwickeln sich als farbige Zylinder oder Rundrohre in die Vertikale.
Innenhof BT C
Der Innenhof BT C bildet den gemeinschaftlich nutzbaren Rückzugsort im Quartier. Der durch viele Grünflächen mit differenzierter Bepflanzung gegliederte Raum bietet großzügige Spielflächen sowie Sitzgelegenheiten. Die Wegefläche ist als wassergebundene Decke geplant, um sich von den befestigten Flächen außen abzusetzen.
Kita
Die Kindertagesstätte erhält eine altersgruppenentsprechende Außenraumgestaltung mit Vegetationsflächen und befestigten Bereichen für freies Spiel, Spielgeräten, einem Wasserspielbereich und einer Sandspielfläche. Ergänzend zur Freifläche im Erdgeschoss wird auch die Dachfläche des 1. OG als Spielbereich genutzt werden. Hier sind im Wesentlichen Spielhügel, ein größeres Spielgerät sowie Bereiche für freies Spiel vorgesehen.
Bepflanzungskonzept
Geometrische Pflanzflächen gliedern den Freiraum, die Verkehrs- und Bewegungsfläche sowie den Innenhof. Die Pflanzflächen werden in unterschiedlichen Höhen angelegt, um eine gestaffelte Raumwirkung zu erzielen und erforderliche Substratstärken auf unterbauten Flächen zu ermöglichen. Zudem können so Sitzelemente integriert werden. Die Höhenstaffelung der Pflanzung kontrastiert bzw. unterstützt die Höhenstaffelung der Beete. Es werden 54 Bäume und mehrstämmige Gehölze gepflanzt. Die Gehölze werden aus einer Mischung von groß- und mittelkronigen Bäumen zusammengesetzt. Gem. B-Plan werden hierbei einheimische Arten bevorzugt.
Die Pflanzflächen werden mit pflegeleichten Gräsern und Stauden-Gräser-Kombinationen bepflanzt. Teilflächen werden mit Rasen eingesät. Die Auswahl der Pflanzen wird unter standortgerechten Aspekten, sowie zur Erzeugung diverser Wuchshöhen, Strukturen und dezenter Farbigkeit getroffen.
Die Dachflächen der Bauteile B, C, D, E und F werden mit einer intensiven Dachbegrünung mit extensivem Charakter (Einfach intensive Begrünung) bepflanzt. Die Substratstärke beträgt gem. GOP und B-Plan-Festsetzungen mind. 40 cm. Unterschiedliche Artenkompositionen aus speziellen trockenheitsresistenten ruderalen Gräsern und Stauden werden in den geometrischen Pflanzbereichen abgewechselt.
Zudem erhält das Hochhaus an der Südfassade eine wandgebundene Fassadenbegrünung. Es werden Rankpflanzen an Kletterhilfen an den Fassaden genutzt. Das Quartier erhält durch Fassaden-, Mauer- und Zaunbegrünung, alternativ durch freiwachsende Hecken einen grünen Rahmen.