Unter dem Arbeitstitel “Brunnenquartier” wird derzeit die letzte große unbeplante Freifläche in der Karbener Innenstadt planerisch bearbeitet. Das 7,9 ha große Baugebiet im Stadtteil Kloppenheim wird derzeit noch landwirtschaftlich genutzt und soll in den nächsten Jahren in ein autoarmes Wohnquartier mit guter Anbindung durch den öffentlichen Nahverkehr an die Metropolregion Frankfurt entwickelt werden.
Blau-Grüne Nachbarschaft
Unser Entwurf “Blau-Grüne Nachbarschaft” nimmt die Dynamik der angrenzenden Landschaftsräume auf und inszeniert den Übergang von urbanen zu landschaftlichen Strukturen. Die beiden Plätze dienen als urbane Marker mit Wasserelementen und werden über Baumreihen mit Mulden-Kaskadensystemen an den Landschaftsraum des Grünzug Ost angebunden. Diese Achsen vermitteln nicht nur zwischen verschiedenen Stadtraumqualitäten, sondern bilden auch eine autofreie Verbindung in den Grünzug.
Als zentraler Ort für nachbarschaftliche Begegnungen, zeichnet sich der Quartiersplatz durch eine multifunktionale Gestaltung aus. Ein Wasserelement in der Mitte schafft einen Anziehungspunkt, während die Freitreppe zur Quartierswiese eine Fernwirkung und Blickbeziehungen ermöglicht. Hier wird der Umgang mit Regenwasser sichtbar, und der Platz markiert den Übergang zum Landschaftsraum.
Der Grünzug Ost, inspiriert vom Niddalauf, bildet einen identitätsstiftenden Naherholungsraum. Hier entsteht das Grüne Herz des Quartiers, ergänzt durch Spielbereiche, Treffpunkte, Orte für Rückzug, Naturerlebnisse und Artenschutz. Bäume spielen eine zentrale Rolle als Raumbildner, Rhythmusgeber, Schattenspender und Biodiversitätsträger.
Die Identifikationsorte Brunnenplatz, Willkommensplatz, Runde Schaukel sowie die Eingänge zur Entenaue werden durch die Baumartenwahl des klimaresilienten Rot-Ahorn auf Ebene der Vegetation herausgearbeitet und inszeniert. Die Baumreihen und Alleen, die die Achsen vom Quartier in die Entenaue führen bestehen jeweils aus einer Baumart und entwickeln darüber eigene Charaktere: Im Norden die Hainbuchen in Säulenform, vom Brunnenplatz zur Entenaue die Flatterulme und vom Willkommensplatz in den Park die Wildbirne als Säulenform. Im Parkraum lösen sich die Arten in einer freien Mischung von klimaresilienten Bäumen auf.
Visualisierungen © Willner Visualisierung | GREENBOX Landschaftsarchitekten