In Stuttgart-Rot ersetzen zwei ortsansässige Baugenossenschaften in die Jahre gekommene Bestandsgebäude, um zukunftsfähigen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Innovative Labor- und Beteiligungsformate bieten Einblicke in neue Formen des genossenschaftlichen Wohnens.
Das Stadtbild von Stuttgarts erster Nachkriegssiedlung wird bis heute von mehrgeschossigen Zeilenbauten aus den 1950er-Jahren geprägt. Auf einem zentral gelegenen Areal entwickeln die Baugenossenschaften Neues Heim und Zuffenhausen gemeinsam mit der IBA’27 sowie kooperierenden Sozialunternehmen ein zukunftsweisendes Quartier, das genossenschaftliches Zusammenleben neu denkt. Nachhaltig gebaut, bezahlbar und mit attraktiven Freiräumen ausgestattet, ermöglicht es eine breite soziale Durchmischung. In Anknüpfung an die genossenschaftliche Beteiligungskultur bringen sich Interessierte aktiv in den Planungsprozess ein.

Das neue Quartier am Rotweg fördert das gemeinschaftliche Wohnen in einem nachhaltig entwickelten städtebaulichen Umfeld. Gemeinsam mit der IBA’27 zeigt es, wie das Wohnen der Zukunft in Stuttgart gestaltet werden kann. Geplant sind zehn Gebäude in Holz-Hybridbauweise mit über 220 Mietwohnungen, eine inklusive Kindertagesstätte, Pflege-Wohngemeinschaften, Gemeinschaftsräume sowie Gastronomie und weitere Angebote, die das Quartier zu einem lebendigen und vielfältigen Ort machen.
Das Quartier zeichnet sich durch hohe städtebauliche Qualitäten und großzügige Freiräume aus, die sowohl den Bewohnerinnen und Bewohnern als auch der gesamten Nachbarschaft zugutekommen.

Vom Haus der Zukunft (IBA 1927) zur Nachbarschaft der Zukunft (IBA 2027)
In den 1920er Jahren suchte die IBA nach Antworten auf das Haus der Zukunft, ein neues Wohnen und damit verbunden eine neue Ästhetik des Bauens. 100 Jahre später suchen wir im Rahmen der IBA wieder nach Neuem, doch die Themen haben sich gewandelt. Heute suchen wir nach neuen Formen des Zusammenlebens im Quartier, nach neuen Verknüpfungen von Wohnen und Arbeiten, sowie einer vielfältigen Nutzung von Grün- und Freiräumen für ein angenehmes Stadtklima. All diese Aspekte spielen eine Rolle dabei, ein krisenfestes Quartier für ein selbstbestimmtes Leben im genossenschaftlichen Quartier am Rotweg zu schaffen.

In flexiblen, offenen Typologien entsteht Platz für neue Wohnformen, vielfältige Programme, Initiativen und Lebensstile. So kann immer mehr eines sich verändernden Alltags im Quartier stattfinden.
„Je mehr geteilt wird, desto mehr kann jeder Einzelne selbst nutzen“ – das ist ein simpler Grundsatz neuer Organisationsformen auf dem Weg zu einer menschen- und klimafreundlichen Architektur.


Grafiken © ISSS research | architecture | urbanism, topo*grafik paysagistes
Renderings © ISSS research | architecture | urbanism, topo*grafik paysagistes, StudioVlayStreeruwitz, EMT Architekten, GREENBOX Landschaftsarchitekten (Visualisierung: Ponnie Images)