Die Altstadt ist durch ihre historische Baustruktur und den sie umgebenden Promenadenring auf den ehemaligen Befestigungsanlagen als heutiges Zentrum der Stadt Warendorf gut ablesbar. Das Straßensystem entspricht dem noch erhaltenden Stadtgrundriss von 1200. Das Wegekreuz der mittelalterlichen Fernwege hat dem historischen Stadtgrundriss sein Gerüst gegeben und zugleich die Lage der Stadttore bestimmt (Münstertor, Osttor, Freckenhorster Tor und Emstor). Gleichzeitig grenzt es die unterschiedlichen Viertel voneinander ab.
Der Bereich der Münsterstraße, der Freckenhorster Straße und des Krickmarktes stellt neben dem Marktplatz einen wichtigen öffentlichen Raum im Kernbereich der Altstadt dar. Die Straßen sind zentrale Standorte für Handel, Gastronomie sowie Dienstleistungen und wichtige Begegnungsorte in der Altstadt. Teilweise wurden sie in den 1980iger Jahren als Fußgängerzone ausgebaut. Leider weist dieser Kernbereich mittlerweile hohe funktionale und gestalterische Mängel auf. Die Gestaltung der Fußgängerzone wurde ohne gestalterisches Gesamtkonzept und in Bauabschnitten umgesetzt, was zur Folge hatte, dass das vorhandene Material nicht aufeinander abgestimmt ist und aus einem Mix aus Betonsteinpflaster und Natursteinpflaster besteht. Auch das Stadtmobiliar ist nicht einheitlich und zum Teil erneuerungsbedürftig.
Diese Defizite wurden bereits mit der Erarbeitung des Integrierten Handlungskonzeptes der Stadt Warendorf erkannt und als Maßnahmen in das Konzept aufgenommen.
Unser Konzept greift durch eine verbindende “Altstadtpromenade” den historischen Charakter der Stadt auf und entwickelt mit den “Warendorfer Spuren” ein modulares Stadtmobiliar, dass an ausgesuchten Orten Spiel- und Aufenthaltsakzente setzt und gleichzeitig Geschichten über die Hansestadt erzählt. Mit den geplanten Umbaumaßnahmen sollen die Aufenthaltsqualität der Straßen und die Attraktivität für Anwohner, Touristen und Nutzer wie zum Beispiel Familien und Ältere Menschen gesteigert werden. So soll durch eine altstadtgerechte und einheitliche Gestaltung Barrieren abgebaut werden und eine bisher fehlende räumliche Gliederung von Aufenthalts- und Bewegungsbereichen innerhalb der Straßenzüge erfolgen.