Die antike Stadt Troja, in Anatolien am Ostufer der Dardanellen bei der Gemeinde Tevfikiye in der Nähe von der Provinzhauptstadt Çanakkale gelegen, steht für einen über dreitausend Jahre alten Mythos, der in den Epen „Iliada“ und „Odyssee“ des Dichters Homeros thematisiert wird und zählt seit seiner Entdeckung zu einem der weltweit bedeutendsten archäologischen Stätten. Ziel des Wettbewerbs war es, einen architektonischen Entwurf für das in der Gemeinde Tevfikiye bei Çanakkale geplante Troja Museum zu erhalten. Hier sollen die archäologischen Funde aus der Ausgrabungsstätte Troja, die in die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO aufgenommen ist und auf eine ca. 5.000-jährige Vergangenheit zurückgeht, aufbewahrt- und ausgestellt werden. Unser Entwurf sieht eine doppelte Windung des Museums vor. Anfang und Ende des Museums liegen nach 500 Metern Museumsgang direkt übereinander. Nach einer Windung, also auf halber Strecke, steht der Besucher genau zwischen Anfang und Ende und macht Bekanntschaft mit Homer. Er holt den Besucher ab aus der Wirklichkeit und führt ihn in den Mythos Troja. Für den Besucher soll die Einfachheit ein Selbstverständnis mit dem Umgang von Untergrund werden. Nicht das Eintauchen in ein dunkles „Loch“, sondern das Durchschreiten von Zeit und Raum und das Balancieren zwischen Traum, Mythos, Wahrheit und Wirklichkeit soll in Erinnerung bleiben.