Das Planungsgebiet „Ehemalige Schule Franzstraße“ befindet sich im Stadtkern von Aachen. Vom nahegelegenen Marschiertor im Süden führt der frühere zweite Stadtmauerring über die Franzstraße in Richtung Norden zum Aachener Dom. Durch die Nähe des Aachener Hauptbahnhofs und die schnelle Fußverbindung in die Innenstadt erhält das Gebiet eine sehr gute ÖPNV-Anbindung. Im Nordwesten wird das Areal durch das Gebäude des Westdeutschen Rundfunks begrenzt, im Süden schließen Wohngebäude den Blockrand und im Osten die zukünftige KiTa, sowie die Turnhalle.
Die Chance am Plangebiet besteht darin, den bislang geschlossenen Blockrand an der Franzstraße auf Höhe der Aureliusstraße zur Stadt hin zu öffnen und den ehemaligen Schulhof in ein urbanes Viertel mit großen Freiraumqualitäten zu verwandeln. Unser Entwurf besitzt mehr als 30 % Grünflächen und es gelingt, den schützenswerten Baumbestand zu erhalten. Das Gebiet wird durch eine Zweiteilung gekennzeichnet. Die nordwestlich gelegene Fläche ist dem urbanen Pfad zugeordnet. Sie ermöglicht eine Adressbildung der neuen Wohngebäude und schafft gleichzeitig einen attraktiven Aufenthaltsbereich. Der Quartiersgarten entwickelt sich aus dem bestehenden Grün und wird von der urbanen Fläche wie eine Hülle umgeben. Eine Verzahnung an den Schnittpunkten verbindet die beiden Ebenen miteinander. So entsteht eine Einheit, die eine spannende Wechselwirkung beider Seiten hervorruft. Die urbane Fläche ist durch die vorhandene Topographie in drei Ebenen gestaffelt, welche mit Treppenstufen und Rampen miteinander verbunden sind. Polygone Hochbeete mit vereinzelten Bäumen setzen grüne Akzente im urbanen Raum und geben die Ostwest-Richtung vor. Um eine ansprechende Aufenthaltsatmosphäre zu schaffen, werden die grünen Inseln mit Holzelementen als Sitzflächen ausgestaltet, welche zum Treffen und Verweilen einladen. Die Quartiersmitte wird durch ein Solitärgehölz gekennzeichnet und spendet Schatten. Nach Süden erhält der Platz einen zunehmend grünen Charakter. Das bestehende Grün wird in einer fließenden Form durch die Topographie bis an die urbane Fläche herangezogen und verbindet sich miteinander. Extensive Pflanzungen verstärken den Verlauf von Süd nach Nord. Die privaten Grünflächen fügen sich in das Quartiersgrün harmonisch ein und fungieren als ruhiger Rückzugsort. Der Freiraum des Seniorenwohnheims bietet den Bewohnern einen Rundweg durch das Gelände. Sitzgelegenheiten am Wegrand laden zum Verweilen ein und dienen als zusätzliche Aufenthaltsmöglichkeit. Die Gastronomieterrasse des Seniorenwohnheims bietet ausreichend Platz für eine Bestuhlung und gibt den Blick ins Grüne frei. Die Terrassen der Gebäude werden als grüne Dachgärten mit Gräsern und Staudenbeeten gestaltet und ermöglichen die Sicht auf den Aachener Dom. Die Gärten des Seniorenwohnheims sind auf die Ansprüche der Bewohner angepasst. Ein Sinnesgarten prägt diesen oberen Bereich und ist mit unterfahrbaren Hochbeeten ausgestattet. Duftpflanzen, Textur, Blüh- und Farbaspekte prägen den Garten.